Innovationdigging – eine neue Methode für systematische Ideenfindung im Team

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Mit einer neuen Methode zur Kreativkräftebündelung lässt sich Ideenfindung im Team strategisch und systematisch umsetzen. Zusätzlich steigt die Motivation, Ideensuche regelmässig durchzuführen.

Vielleicht kennen Sie die Situation: Sie treffen sich mit anderen Kollegen zu einem Meeting, in dem es um die Entwicklung von Innovationen für die Produkte oder Dienstleistungen ihres Unternehmens geht, vielleicht auch um die Reorganisation von internen Prozessen oder der Organisationsstruktur. Gute Ideen sind gefragt, aber die Diskussion kommt nicht richtig in Gang, weil niemand so genau weiß, wie begonnen werden soll. Nach 2 Stunden gehen alle unverrichteter Dinge auseinander und es wird beschlossen, dass jeder erstmal für sich selbst Ideen entwickelt.

Für die reine Ideenfindung gibt es eine ganze Reihe von gut funktionierenden Kreativitätstechniken. Zwei wichtige Fragen stehen jedoch viel früher an und bereiten häufig Schwierigkeiten:

Die erste ist die Frage nach dem Suchort: Wo beginnen wir überhaupt mit unserer Ideensuche? Auf welche Produktmerkmale oder Prozessschritte sollen wir unseren Fokus legen?

Die zweite Frage lautet: Wie finden wir die Ideen, die noch keiner vor uns gefunden hat? In der Regel wollen wir ja gerade die bahnbrechenden Ideen entdecken, die uns einen Vorsprung vor dem Wettbewerb geben.

Seit einiger Zeit gibt es für diese Situation eine neue Methode mit Namen Innovationdigging. Seit ich dieses Tool nutze, ist für mich die Ideenentwicklung in der Gruppe deutlich komfortabler geworden, ein Grund die Methode hier kurz vorzustellen. Innovationdigging ist dabei keine neue Kreativitätstechnik, sondern eher eine systematische Managementmethode für eine strategische und steuerbare Kreativkräftebündelung. Die Methode wurde von Benno van Aerssen und Tamer Kemeröz entwickelt und in ihrem Buch „Innovationdigging“ ausführlich beschrieben.

Die beiden Autoren vergleichen die Ideensuche in Unternehmen dabei mit der Suche nach archäologischen Ausgrabungen. Der Unterschied zwischen Hobby-Archäologen und Profis liegt in der unterschiedlichen Systematik, mit der beide an den Start gehen. Während Hobbysucher häufig irgendwo mit dem Suchen beginnen und sich einzeln im Suchgebiet verteilen, spannen Profis erst einmal Schnüre auf dem Boden des Suchterrains und legen so Suchfelder an, die sich systematisch von ihrem Team bearbeiten lassen. Im Innovationsprozess wird dies Suchfeldmatrix genannt.

Durch eine Suchfeldmatrix wird das Suchgebiet für zukünftige Innovationen abgesteckt. Die Achsen können dabei individuell beschriftet werden, bei Produktinnovationen finden sich hier z.B. die Nutzendimensionen und die Touchpoints/Kontaktpunkte mit den Kunden. Innovationdigging lässt sich aber auch sinnvoll einsetzen für die Entwicklung neuer Prozesse, Dienstleistungen oder Märkte/Geschäftsfelder.

Im nächsten Schritt werden die Suchfelder gemeinsam erweitert und „Probebohrungen“ durchgeführt. Dadurch lässt sich die Qualität der Ergebnisse deutlich erhöhen. Ein bildhaftes Beispiel ist auf der Webseite von Benno van Aerssen zu sehen. In diesem Schritt kann ich den zeitlichen oder finanziellen Rahmen für die Ideenfindung definieren und entscheiden auf welche Suchfelder ich mich konzentrieren möchte.

Spannend wird es, wenn ich die Suchfeldmatrix an einer Stelle aufhänge (z.B. im Meetingraum), die von allen Beteiligten regelmässig eingesehen wird. Dann tritt der zusätzliche Effekt auf, dass sich jeder beim Blick auf das Bild an die Ideensuche erinnert und sich dabei weitere Gedanken macht. Beim nächsten Ideenmeeting bringen die Teilnehmer dann schon zu Beginn eigene Ideen mit.

In den letzten Wochen habe ich die Methode mehrfach angewandt und kann sie nur jedem Ideensucher empfehlen. Sie funktioniert sogar bei kleinen Teams und lässt sich sogar auf einem Bierdeckel für eine erste Ideensammlung einsetzen… 😉

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