Was Manager wirklich von Jürgen Klopp lernen können

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Jürgen Klopp ist nicht nur Fußballtrainer sondern gilt für zahlreiche Fußballfans als Vorbild. Der Abschied von seinem Verein Borussia Dortmund nach 7 Jahren Amtszeit ist nicht nur aus fußballerischen Gesichtspunkten bemerkenswert sondern liefert auch eine wichtige Erkenntnis für Führungskräfte.

Der Vergleich von Fußballmannschaften mit Teams in Unternehmen ist ja durchaus beliebt, liefert er doch einfache bildhafte Erklärungen für komplexe zwischenmenschliche Prozesse in der Zusammenarbeit. Da bleibt es nicht aus, dass auch ein erfolgreicher Fußballtrainer wie Jürgen Klopp häufig im Fokus der Berichterstattung ist, ob beim VDIoder bei der FAZ, überall werden seine Motivationsfähigkeiten und sein vorbildhaftes Verhalten gelobt. Kein Wunder, dass Klopp auch als Rednerfür Unternehmensveranstaltungen oder Kongresse gebucht werden kann.

Meistens geht es bei den Vorträgen um die Fähigkeiten ein Team zu inspirieren und auch in schwierigen Zeiten zu motivieren. Doch sollte zukünftig vielleicht ein anderes Thema viel mehr im Fokus stehen, die Fähigkeit zur Selbstreflexion.

Jürgen Klopp hat nach einer schwierigen Saison für seinen Verein Borussia Dortmund um vorzeitige Auflösung seines Vertrages gebeten, ein ungewöhnliches Vorgehen in einer Fußballwelt, in der Trainerentlassungen zwar zum Alltag gehören, diese aber in der Regel nahezu ausschließlich von der Vereinsseite ausgesprochen werden. Trotz der schlechten Leistungen der Dortmunder Mannschaft stand die Geschäftsführung des Vereins hinter dem Trainer und hätte ihn sicherlich mindestens 2 weitere Jahre bis zum Vertragsende beschäftigt.

Doch Klopp erklärte auf der Pressekonferenzseine Vertragsauflösung mit den Worten: „Ich habe immer gesagt, in dem Moment, wo ich das Gefühl habe, dass ich nicht mehr der perfekte Trainer für diesen außergewöhnlichen Verein bin, würde ich das sagen“.

Das Gefühl, das es gerade nicht gut läuft im Team kennen viele Führungskräfte aus ihrem Alltag. Häufig erlebe ich jedoch, dass der Fehler bei anderen gesucht wird. Das Team, einzelne Mitarbeiter oder die schlechte Marktlage sind meist die Gründe, die zur Erklärung herangezogen werden. Der Wunsch zur ehrlichen Selbstkritik ist dabei eher selten anzutreffen. Häufig verstecken sich Führungskräfte hinter einer Maske, um Fehler und Schwächen zu verstecken, weil sie das Gefühl haben, dass dies ihre Führungsposition schwächt. Doch leider verlieren sie mit diesem Verhalten ihre Authentizität und verspielen das Vertrauen der Mitarbeiter.

Dabei helfen schon einfache Dinge wie ein Führungstagebuch dabei, die Selbstreflexion nicht zu vergessen. Gute Führungskräfte stellen sich zudem regelmäßig auch selbstkritische Fragen:

  • Wie läuft aktuell die Zusammenarbeit im Team?
  • Was erwartet das Team von mir als Führungskraft?
  • Was sind meine Stärken? Wo liegen meine Schwächen?
  • Wann habe ich das letzte Mal Feedback zu meiner Wirkung auf Mitarbeiter, Führungskollegen und Vorgesetzte eingeholt?
  • Welches Verhalten muss ich ändern um die Zusammenarbeit im Team zu stärken?
  • Bin ich aktuell noch der der/die Beste für diese Aufgabe?

Dabei muss die Reflexion gar nicht damit enden dass die Führungskraft das Team oder sogar das Unternehmen verlässt. Häufig reichen schon kleine Verhaltensänderungen um die Wahrnehmung der Führung zu beeinflussen.

Im Fall Jürgen Klopp hat allein die Ankündigung der Veränderung eine deutliche Leistungssteigerung bewirkt und zu einem positiven Endergebnis der Saison 2014/2015 geführt.

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Was Manager wirklich von Jürgen Klopp lernen können

Jürgen Klopp ist nicht nur Fußballtrainer sondern gilt für zahlreiche Fußballfans als Vorbild. Der Abschied von seinem Verein Borussia Dortmund nach 7 Jahren Amtszeit ist nicht nur aus fußballerischen Gesichtspunkten bemerkenswert sondern liefert auch eine wichtige Erkenntnis für Führungskräfte.

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